EWAKA Family

 

Vormittags ist immer Study-Time. Es wird in Kleingruppen 3-4 Schüler pro Person auf die Schwierigkeiten der Kinder eingegangen. Mithilfe der Tests (Abschlussarbeiten am Ende des Schuljahrs) können wir ganz gut rausfinden, wo man noch ein bisschen üben kann. Wobei ich bei den Älteren manchmal selbst nicht weiter weiß, wenn es z.B. um die Geschichte Ugandas oder um englische Satzkonstruktionen geht. Deshalb übe ich mit den Älteren vor allem Mathe und Physik. Zurzeit versuchen wir das kleine Einmaleins auswendig zu lernen, dafür haben Jesper und ich kleine Karten gebastelt. Es ist richtig cool zu sehe, wie schnell sie Fortschritte machen.

 

Manche Schüler sind sehr begabt, Veronica kann beispielsweise mit 6 Jahren einbahnfrei mit keinen Zahlen rechnen und Geschichten schreiben.

Die Lerninhalte sind sehr ähnlich zu denen in Deutschland. So gab in der Prüfung eines Vorkurses für die Universität mit Studiengang Maschinenbau, z.T. dieselben Aufgabentypen wie im Matheabitur. Oft habe ich auch das Gefühl das die Kinder die Aufgabe zwar könnten, nur die Aufgabenstellung nicht verstehen, weil diese in Englisch ist und nicht in ihrer Muttersprache Luganda

 

Am Nachmittag wird dann am Montag und Freitag im Pool geschwommen, der ca. 20 min zu Fuß vom Kinderheim weg ist. Der Besitzers des Hotels Black Lantern hat uns nämlich, wie schon den Vorfreiwilligen, erlaubt, jederzeit mit den Kids zu kommen und das Ganze kostenlos. Die Anlage vom Hotel ist traumhaft schön mit Blick auf den Nil. Wenn ihr mal nach Jinja kommt, ist das eine perfekte Übernachtungsmöglichkeit.

 

Zuerst kommen wir dann mit der Hälfte von den Kleinen Kindern und bringen ihnen Schwimmen bei. Da Lucas und Nele aus dem Schwimmen kommen, haben sie super Übungen. Und nach 2 Stunden kommen dann die Größeren, die alle bereits schwimmen können. Mit denen machen wir dann Tauchunterricht oder versuchen ihre Technik zu verbessern.

 

Allen macht das immer richtig Spaß und auch wir freuen uns über die Abfrischung.

 

Am Mittwoch- und Sonntagnachmittag hingegen wird dann am Nil geschwommen, der ziemlich nah am Kinderheim liegt. Hier schwimmen und toben die Großen und Kleinen immer gemeinsam.

 

 

Dienstags gibt es dann eine Kickboxeinheit. Zuerst mit den Kleinen, bei denen ich mit verschiedenen Sportspielen und einfachen Schlagkombinationen versuche, sie ans Kickboxen heranzuführen. Lucas unterstützt mich dabei die Gruppe im Griff zu halten. Da sie schon die Handschuhe der Älteren sehen und auch mit denen schlagen wollen, dürfen sie diese am Ende immer ausprobieren.

 

Bei den Kleinen ist mir John besonders aufgefallen. Er hat von Anfang an den perfekten Sidekick beherrscht und hat mir dann auch verschiedene Sprungkicks gezeigt. Er ist ein wirkliches Bewegungsgenie.

 

Im Anschluss kommen dann die Großen. Nach dem Aufwärmen sind sie meist schon ziemlich platt, aber an der Ausdauer arbeiten wir noch, wir sind ja erst am Anfang:) Danach üben wir verschiedene Kicks und Fäuste, damit sie die Basics in allen Kickboxdisziplinen beherrschen, bevor wir dann näher auf meine Disziplin (Pointfighting) eingehen. Es ist schön, wie viel Spaß ihnen das Kickboxen macht. Das letzte Mal wollten sie sogar im strömenden Regen nicht aufhören und wir trainierten völlig durchnässt weiter.

 

Es ist auch erstaunlich, wie wenig man fürs Kickboxen braucht. Bei uns wird schon gejammert, wenn es keine Matten gibt und die Füße vielleicht Blasen bekommen. Hier wird barfuß, draußen auf der Erde mit Steinen trainiert. Vielleicht erweitern wir das Kickboxprogramm, nachdem alles so gut klappt, auf zweimal die Woche.

 

 

An den übrigen Nachmittagen gibt es dann Volleyball oder Fußballunterricht. Alles in allem macht den Kids und uns richtig Spaß.

Abends gibt es dann montags und freitags Movie-Night für die Kleinen und mittwochs Movie-Night für die Großen. Das ist natürlich immer ein Highlight und da die Filme auf Englisch sind, lernen die Kinder nebenbei auch noch.

 

 

 

Bis demnächst

 

 

 

Marie